Pechschwarze Gesellen – laut und lästig

Raben und KrähenIm Mittelalter hielt man Raben für Überträger der Pest. Worte wie „der Unglücksrabe“ zeigen ebenfalls, dass wir mit den pechschwarzen Vögeln nichts Gutes verbinden. Und Hitchcocks Horrorfilm „Die Vögel“ ist ein Beleg aus heutiger Zeit für unser Unbehagen ihnen gegenüber. Auch wenn Rabenvögel nicht als Schädlinge gelten, stoßen Raben und Krähen selten auf Sympathie.

Die Familie der Rabenvögel umfasst über vierzig Arten, wobei wir die großen Arten „Raben“ und die kleineren „Krähen“ nennen. Bekannt sind Kolkraben, Aaskrähen, Saatkrähen und Dohlen, die ebenfalls zu den Rabenvögeln zählen. Die intelligenten Tiere zeichnen sich aus durch eine hohe Lern- und Anpassungsfähigkeit. Sie sind in der Lage, für ihre Nahrungssuche Werkzeuge zu verwenden. Es gibt Beispiele von Raben, die den Straßenverkehr nutzen, um Nüsse zu knacken. Sie sammeln dann ihre Beute auf, während die Autos vor der roten Ampel still stehen. Neu erlernte Fähigkeiten verbreiten sich dabei schnell unter den Artgenossen.

Ein kolonieartiges Zusammenleben sowie ihre hohe Anpassungsfähigkeit an den jeweiligen Lebensraum ermöglichen gerade den Saatkrähen und Dohlen hier im norddeutschen Raum eine hohe Fortpflanzung. Außerdem erreichen sie ein für Vögel sehr hohes Alter, manche Exemplare werden in Freiheit bis zu 20 Jahre alt. Wo Rabenvögel sich also sesshaft gemacht haben, kann ihre Anwesenheit zu einem langfristigen Problem werden.

Neben den finanziellen Schäden, den diese "Schwarzen Gesellen" in der Landwirtschaft an der Saat und Silomieten sowie in Garten- und Gemüsebaubetrieben an Sonderkulturen anrichten können, kommt es Innerorts häufig zu Verunreinigungen von Fahrzeugen, Parks, Gebäuden oder Denkmälern. Auch Ihr unmelodisch krächzender Gesang sorgt häufig für Unmut in der Bevölkerung. Diese Belästigungen führen nicht selten zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.

Nicht nur lästig, sondern sogar gefährlich kann es werden, wenn sich Dohlen Ihren Schornstein als Nistplatz ausgesucht haben. Dohlen sind Höhlenbrüter und finden deshalb in Schornsteinen eine ideale Umgebung für ihren Nestbau. Sie tragen Stöcke, Moos, Gras, Papiertaschentücher und alles an, was sich zum Nestbau eignet. Dabei lassen sie das Material in den Schornstein fallen bis sich größere Teile verkanten und einen stabilen Unterbau bieten. Abgase aus Öfen und Kaminen können nicht mehr ausreichend entweichen, so dass im schlimmsten Fall Kohlenmonoxid aus der Feuerstelle austritt und zur lebensbedrohlichen Gefahr wird.

Über praxistaugliche Abwehrmaßnahmen, sei es für Privat, Gewerbetreibende oder Städte und Gemeinden, berate ich Sie gern.